Was ist Kunstradfahren?
Kunstradfahren ist eine sehr ästhetische und faszinierende Sportart, die eine Kombination zwischen Radfahren und Akrobatik darstellt. Bei dieser Sportart geht es darum, auf einem speziell konstruiertem Rad Kunststücke und Figuren auszuführen.
Disziplinen
Im Kunstradfahren gibt es vier verschiedene Disziplinen, die jeweils ihre eigenen Anforderungen haben. Man unterscheidet :
- 1er Kunstradfahren
- 2er Kunstradfahren
- 4er Kunstradfahren
- 6er Kunstradfahren
1er und 2er Kunstradfahren wird als Leistungssport betrieben. Dabei werden hohe Anforderungen an die technischen und koordinativen Fähigkeiten des Sportlers gestellt. Ein gutes Gleichgewichtsgefühl, Kraft, Kondition, eine gute Dehnfähigkeit und eine graziöse Körperhaltung sind zur Ausübung des Sportes unabdingbar. Im 1er und 2er Kunstradfahren gleichen die Übungen turnerischen Elementen, während im 4er und 6er Kunstradfahren möglichst synchron gefahrene Figuren präsentiert werden.
Übungen
Insgesamt gibt es ein Repertoire von jeweils 150-200 Übungen, die auf dem Rad gefahren werden können. Aus diesem Repertoire stellt der Sportler seine Kür mit einer festgelegten Anzahl an Übungen zusammen. Die Übungen sind einem weltweit gültigen Reglement beschrieben und je nach Schwierigkeit mit einer gewissen Punktzahl versehen. Je schwieriger die Übung, desto mehr Punkte gibt diese. Bei Wettbewerben zeigt ein Sportler sein zusammengestelltes Programm, dabei ergeben die einzelnen Schwierigkeitspunkte der Übungen die aufgestellte Gesamtpunktzahl. Das Programm besteht bei Schülern (unter 15 Jahren) aus maximal 25 Übungen, bei Junioren und Elitefahrern (ab 15 bzw. 18 Jahren) aus maximal 30 Übungen. Die Übungen können in einer halben Runde, ganzen Runde einem S oder einer Acht präsentiert werden. Durch taktische Übungen kann die Punktzahl während des Programmfahrens erhöht werden, beispielsweise durch eine Erhöhung einer Lenkerdrehung oder Erweiterung des Drehsprungs. Das Programm muss innerhalb von fünf Minuten vor einem Kampfgericht gezeigt werden und kann musikalisch begleitet werden.
Regeln
Die Kür der Sportler wird durch eine Jury bewertet. Von der aufgestellten Gesamtpunktzahl erhält der Sportler Abzüge, welche von der aufgestellten Grundpunktzahl abgezogen werden. Somit ergibt sich das Wettkampfergebnis bzw. die ausgefahrene Punktzahl.
Punktabzüge bei der Ausführung gibt es unter anderem
- bei leichten Haltungsfehlern (0,2 Punkte Abzug)
- bei nicht flüssiger Fahrweise, schlechter Körperhaltung (0,5 Punkte Abzug)
- beim kurzen Berühren des Bodens, Anfassen und Loslassen des Lenkers oder Rades bei freihändigen Übungen (1,0 Punkte)
- bei einem Sturz (2,0 Punkte)
Weiterhin können Punktabzüge erfolgen, wenn die Übung nicht in der vollständigen Wegstrecke zurückgelegt worden ist, wenn das Zeitlimit von fünf Minuten überschritten wurde oder die Reihenfolge des Programmes vertauscht oder Übungen ausgelassen werden.